Abschied von der Bits und Bäume Bewegung
Text als Hörfassung: ▶️ Abschied von Bits und Bäume.mp3 (2 min 52 s)
Eine nachhaltige Digitalisierung ist möglich!
Und vor allem ist sie nötig. Daran glaube ich noch immer. Aber ich werde mich für diese nachhaltige Digitalisierung nicht mehr im Rahmen von Bits und Bäume einsetzen.
Denn ich bin nicht mehr Teil der Bits und Bäume Bewegung.
Wusstet ihr, dass Bits und Bäume aus dem Trägerkreis (der selbst wiederum ein Zusammenschluss verschiedener Organisationen ist und z.B. die Konferenzen veranstaltet hat) und aus der Bits und Bäume Bewegung (mit den verschiedenen Ortsgruppen) besteht? Das ist von außen gar nicht so einfach zu erkennen und als Teil der Bewegung war das für mich sehr oft frustrierend. Und genau dieses ungeklärte Verhältnis, was unter welchem Namen passiert und wie die Kommunikation zwischen Trägerkreis und Bewegung laufen sollte, hat mich nach sehr sehr langem Überlegen dazu gebracht, mich von Bits und Bäume zu verabschieden.
Strukturen sind schwierig und wie und wo wir unsere Zeit und Energie für Freiwilligenarbeit einsetzten wollen keine einfache Entscheidung. Ich für meinen Teil lege sehr großen Wert auf Transparenz und die Möglichkeit der Partizipation. Das bedeutet praktisch jede Menge Kommunikation, möglichst flache Hierarchien und einen guten Draht zur eigenen Community. All das ist in meinen Augen Voraussetzung für eine Arbeit auf Augenhöhe und gegenseitigen Respekt.
Natürlich kann Freiwilligenarbeit auch anders organisiert werden. Die meisten großen NGOs zeigen uns, wie gut top-down funktionieren kann. Das ist nur einfach nicht die Art Arbeit, für die ich meine Zeit und Energie unbezahlt opfern möchte und entspricht auch nicht den Werten, die ich vertrete.
Die letzte große Konferenz in Berlin hat mir nochmal deutlich vor Augen geführt, was mich seit langem stört und auch, nachdem ich mich nach der Konferenz noch mehr versucht habe, auch überregional zu vernetzen, sehe ich nicht, wie sich das Verhältnis zwischen dem Trägerkreis und der Bewegung so entwickeln soll, dass ich nicht permanent Bauchschmerzen habe und mich sorgen muss, dass Entscheidungen getroffen werden, an denen ich als Bewegungsmitglied nicht teilhaben kann und erst im Nachhinein erfahre.
Die Entscheidung, Bits und Bäume zu verlassen, fällt mir nach 3 ½ Jahren, vielen tollen Begegnungen und einigen guten Projekten, die wir als Dresdner Regionalzweig auf die Beine gestellt haben, nicht leicht.
Auch wenn ich jetzt nicht mehr Teil der Bewegung bin, wünsche ich ihr weiterhin viel Erfolg. Ich werde zukünftig nicht mehr zu den Treffen kommen, stehe meinen Freund·innen in Dresden trotzdem gern zur Seite, wenn sie mich um Unterstützung bitten.